Abbeizmittel oder Abbeizer sind chemische Verbindungen, mit deren Hilfe alte Farbanstriche und Lacke (z. B. auf Holz) entfernt werden können. Das Abbeizmittel muss eine gewisse Zeit einwirken (bei schnellen Abbeizmitteln etwa eine Stunde) bevor der gelöste Lack mit einem Spachtel und Wasser entfernt werden kann.
Unterschiedliche spezifische Gewichte bewirken das Absinken von Pigmentteilchen im Bindemittel. Sorgfältiges Aufrühren vermeidet daraus resultierende Farbtondifferenzen.
auch als Isoliergrund oder Sperrgrund bezeichnet, sind filmbildende Voranstriche, welche die Einwirkung von Stoffen aus dem Untergrund auf eine Beschichtung oder zwischen einzelnen Schichten eines Systems verhindern sollen. Hierzu gehört z.B. das Durchschlagen von Nikotin- oder Wasserflecken, von Holzinhaltsstoffen aus Hartfaser- und Pressspanplatten, astreichen und tropischen Hölzern oder von färbenden Bestandteilen aus der Deckschicht von Gipskartonplatten. Um ein Durchschlagen sicher auszuschließen, müssen Absperrmittel einen porenfreien Film bilden.
Eine konzentrierte Flüssigkeit (manchmal auch Trockenfarbe), die einer Grundfarbe beigemischt wird, um einen bestimmten Farbton zu erzielen.
Acrylharze sind lufttrocknende oder wärmehärtbare Kunstharze die durch Homo- oder Copolymerisation von Acrylsäure- und oder Methacrylsäureestern hergestellt werden. Lufttrocknende Acrylatharze und ihre wässrigen Dispersionen werden als Bindemittel für Bauten- und Fassadenfarben eingesetzt. Wärmehärtbare Acrylatharze sind Bindemittelkomponenten von Einbrennlacken für die Lackierung von Metall- und Kunststoffoberflächen.
basieren auf Kunststoffdispersionen. Sie sind häufig mit Wasser verdünnbar und trocknen zu einem wasserfesten Film aus. Daneben gibt es aber auch Acryllacke, die auf organischen Lösungsmitteln basieren. Die auf der Basis von polymerisierten Acrylsäureestern hergestellten Acrylharzfarben wurden erstmals Ende der 1940er Jahre in den Vereinigten Staaten, ab den frühen 1960ern auch in Europa von Künstlerfarbenfabriken für den Gebrauch in der Malerei hergestellt. Sie werden heute auch in Handwerk, Industrie und im Hobbybereich verwendet.
Wäßrige Anstrichmaterialien, im Gebinde oft trüb aussehend, zeigen bei Aufstrich zunächst ein irisierend trübes Aussehen. Diese Erscheinung geht im Trocknungsverlauf zurück. Nach Trocknung resultiert ein klarer, durchscheinender Lasurfilm. Die Trübung im Naßzustand ist kein Qualitätsmangel.
Additive sind Lackzusatzstoffe oder Hilfsmittel, welche die Eigenschaften von flüssigen Lacken und Lackfilmen verbessern oder nachteiligen Effekten entgegenwirken. Additive werden meist nur in kleinen Mengen (> 1 %) eingesetzt. Wichtige Additive sind Verdicker, Antiabsetzmittel, Antihautmittel, Konservierungsstoffe, Verlaufsmittel und Trockenstoffe.
Adhäsion nennt man die Haftwirkung zwischen einem Untergrund und einer darauf aufgebrachten Schicht, z. B. einer Lackschicht. Dieses Haftvermögen ist entscheidend für Lackeigenschaften wie Korrosionsschutz und mechanische Beständigkeit. Voraussetzung für gute Haftung einer Lackschicht ist eine gut gereinigte Substratoberfläche. Die Lackzusammensetzung, insbesondere die verwendeten Bindemittel haben großen Einfluss auf die Haftfestigkeit zwischen Untergrund und Lackschicht.
Aerosole sind kolloidale Systeme bei denen feste oder flüssige kleine Teilchen oder Tröpfchen in einem Gas, z. B. in Luft, fein verteilt sind. Bekannte Aerosole sind Nebel (kleine Wassertröpfchen in Luft) oder Rauch (feste Partikel in Luft). Ein Aerosol ist auch der Lacknebel im Sprühstrahl einer Spritzpistole.
Lack oder Lackfarbe, die durch ein Treibgas aus einer druckfesten Spraydose aufgesprüht wird.
Organische Abkömmlinge des Ammoniaks. Verwendung als Härter für 2-Komponenten-Lacke.
Anstrichstoffe -> siehe Lack
Für die Entspiegelung transparenter Flächen werden heute Antireflexbeschichtungen genutzt. Durch den unterschiedlichen Brechungsindex von Luft und Glas wird an der Glasoberfläche ein Teil des auftreffenden Lichts reflektiert. Besonders bei Solarmodulen, die auf eine hohe Lichtausbeute angewiesen sind, machen sich Reflektionen leistungsmindernd bemerkbar. Antireflexbeschichtungen aus Nanomaterialien reduzieren die Reflektion um den Faktor vier, sind hoch transparent und dauerhaft.
Verlaufsstörungen, sogenannte Spritznarben, zumeist hervorgerufen durch Verwendung ungeeigneter Verdünnungen, zu hohe Spritzviskosität oder zu hohe oder zu niedrige Spritzraumtemperatur.
Verfahren zur Verarbeitung von Lacken und Farben. Bekannte Applikationsverfahren sind: Streichen, Rollen, Spritzen, Tauchen und Fluten. Die Auswahl richtet sich nach der Art des Lackiergutes und des Beschichtungssystems.
Unter aromatischen Verbindungen sind organische Kohlenwasserstoffverbindungen zu verstehen, die von Benzol abgeleitet sind.
Immer wieder ist von den atmenden Wänden die Rede. Eigentlich gemeint ist damit die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit. Atmende Wände existieren de facto nicht.
Dem gründlichen Aufrühren der Lacke und Grundierungen wird oft zu wenig Bedeutung beigemessen. Die sich während der Lagerung infolge unterschiedlicher spezifischer Gewichte in der Dose in verschiedenen Schichten absetzenden Bestandteile des Lackmaterials müssen wieder homogen verteilt werden.
Lacke mit Pigmenten von sehr unterschiedlichen spezifischen Gewichten und unterschiedlicher Teilchengröße neigen zum Aufschwimmen. Aufschwimmen kann zu deutlichen Farbveränderungen während der Trockenphase führen.
Bakterizide sind Mittel zur Bekämpfung von Bakterien und pflanzlichen Schädlingen. Bakterizide oder Pestizide sind wichtig für die Imprägnierung von Holz.
Der Basislack ist die farbgebende Schicht in einer Zweischicht-Decklackierung. Auf den Basislack folgt eine Klarlackschicht, die eine glänzende Oberfläche erzeugt und den gesamten Lackaufbau gegen Witterungseinflüsse und mechanische und chemische Belastungen schützt.
Bautenfarben oder Baufarben ist der Sammelbegriff für alle Anstrichstoffe die im Bausektor Verwendung finden. Man unterscheidet dabei noch zwischen den Dispersionsfarben, die für den Anstrich von Wänden und Fassaden verwendet werden und den Bautenlacken die zur Beschichtung von Holz- und Metalloberflächen z. B. für Türen, Fenster und Heizkörper eingesetzt werden.
Sammelbezeichnung für Anstrichstoffe zur Beschichtung von Holz und Metall, zum Beispiel für Fenster, Türen, Heizkörper, Fußböden, meist auf Basis von Alkydharzen oder Acryldispersionen.
Benzol ist eine farblose, brennbare Flüssigkeit. Benzol wird eingesetzt zur Herstellung aromatischer Verbindungen in der organischen Chemie. Als Lösemittel wird Benzol seit Jahrzehnten nicht mehr eingesetzt.
Bewitterung oder besser Bewitterungsprüfung nennt man die Prüfung von Beschichtungen auf Wetter- und Klimabeständigkeit. Man unterscheidet natürliche und künstliche Bewitterung. Natürliche Bewitterung erfolgt durch Auslagerung von Prüftafeln mit dem zu prüfenden Lackaufbau im Freien unter definierten Bedingungen. Die Freibewitterung soll die Lackschädigung unter Belastung durch Sonneneinstrahlung, Temperaturwechsel, Feuchtigkeit und atmosphärische Schadstoffe prüfen. Sie wird in unterschiedlichen Klimaten durchgeführt. Üblich sind Seeklima, Industrieklima, Land- und Hochgebirgsklima, aber auch Auslagerungen in anderen Klimazonen z. B. in Florida. Solche Bewitterungsprüfungen dauern wenige Monate bis zu mehrere Jahre. Bewertet werden Änderungen im Farbton im Glanz, Kreidung und Korrosionseffekte. Die künstliche Bewitterung wird in Klimakammern durchgeführt. Dabei wird die Belastung durch Strahlung, Feuchtigkeit, Temperaturwechsel und Schadstoffe verstärkt um die Prüfzeiten zu verkürzen. Die Prüfzeiten liegen zwischen 100 und 1000 Stunden.
Bindemittel oder Filmbildner sind die wesentlichen Bestandteile einer Beschichtung. Sie bilden nach der Trocknung und Härtung die auf dem Untergrund haftende harte und mechanisch beständige Schicht.
Bindemittelmatrix siehe Polymermatrix
Anstrichmittel auf der Basis von Naturrohstoffen (obwohl teilweise chemisch aufbereitet). Nach dem Stand der Technik resultieren oftmals unbefriedigende Ergebnisse im Vergleich zu gleichartigen, synthetischen Beschichtungsstoffen.
Blei ist ein Schwermetall. In Farben und Lacken wurden früher Bleiverbindungen vielfach besonders für rote und gelbe Pigmente eingesetzt; Sikkative enthielten ebenfalls Bleiverbindungen. Blei ist heute weitgehend aus Anstrichfarben eliminiert.
Der gezielte Aufbau von Nanostrukturen aus Atomen und Molekülen wird als Bottom-up-Verfahren bezeichnet. Durch die Kombination verschiedener organischer und anorganischer Bausteine lassen sich so ganz neue Substanzen und Werkstoffe erzeugen. Zu den wichtigsten Verfahren nach dem Bottom-up-Prinzip gehört der Sol-Gel-Prozess.
Cadmium ist ein Schwermetall. In Beschichtungsstoffen wird es nicht mehr eingesetzt.
Chlorierte Kohlenwasserstoffe enthalten ein oder mehrere Chloratome. Auch einige Lösemittel gehören in die Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe, z. B. Methylenchlorid, Tetrachlorethylen.
Damit Beschichtungen auf Aluminium haften, musste die Oberfläche des Alu-Bauteils bisher mit ätzender Chromsäure behandelt werden. Bei diesem Vorgang, Chromatierung genannt, fallen jedoch umweltschädigende ChromlVI)-haltige Abfallstoffe an. Ein Nanolack auf Basis eines organisch-anorganischen Mischbindemittels ersetzt die Chromatierung.
Coil-Coating-Lacke sind Lacke für die Metallbandlackierung. Die Metallbänder werden direkt nach der Herstellung im Walzverfahren kontinuierlich gereinigt, vorbehandelt und beschichtet. Die Metallbänder (bis zu 2 m Breite) werden nach der Lackaushärtung zu Coils aufgerollt. Aus den lackierten Blechen werden Gebrauchsgegenstände z. B. Hausgeräte ohne nachträgliche Lackierung hergestellt. Um die dabei auftretenden Verformungen ohne Beschädigung auszuhalten, müssen Coil-Coating Lacke sehr elastisch sein.
Deckfähigkeit ist die farbliche Abdeckung eines Untergrundes. Schlechte Deckfähigkeit kann auf mangelhaftes Aufrühren oder zu starkes Verdünnen zurückzuführen sein. Weiß und Pastellfarben haben in der Regel eine gute Deckfähigkeit. Es gibt aber auch viele Farbtöne, die sich nur mit einem hohen Anteil von lasierenden Pigmenten herstellen lassen. Schwache Deckfähigkeit darf nicht zu dickem Lackauftrag führen, sondern muss durch einen geeigneten Vorlack ausgeglichen werden.
Der Decklack ist die oberste Schicht eines Lackaufbaus. Decklacke bestimmen den Farbton und Glanz einer Lackierung und gewährleisten die mechanische und chemische Beständigkeit. Einschichtdecklacke sind pigmentiert. Bei Zweischichtdecklacksystemen wird auf einen farbigen Basislack ein Klarlack aufgetragen. Zweischichtdecklacksysteme werden insbesondere bei der Kraftfahrzeuglackierung eingesetzt.
Es sind zu unterscheiden:
Dispersionen sind zweiphasige Systeme bei denen Tröpfchen oder feste Teilchen in einer Flüssigkeit sehr fein und stabil verteilt sind (Teilchengröße 10 - 10000 nm). Sind beide Phasen flüssig, so spricht man von Emulsionen, stabile Verteilungen von Feststoffen in einer Flüssigkeit nennt man Suspensionen. Zur Herstellung von Lacken und Farben werden Dispersionen von Polymeren in Wasser als Bindemittel für Wasserlacke und Dispersionsfarben eingesetzt.
Bindemittel, das nicht in Lösemitteln gelöst ist, sondern als kleine Teilchen in Wasser dispergiert, also homogen verteilt ist. Das Dispersionsbindemittel trocknet durch Verdunsten des Wassers und anschließender Verschmelzung der einzelnen Teilchen.
Dispersionsfarben sind aus Kunststoffdispersionen und Pigmenten sowie Füllstoffen hergestellte Anstrichstoffe. Kunststoffdispersionsfarben werden auch Kunststoff-Latexfarben genannt. Im täglichen Sprachgebrauch werden Kunststoffdispersionsfarben auch Dispersionsfarben genannt.
Dispersionslacke sind Anstrichstoffe auf der Grundlage einer wässrigen Kunststoffdispersion, die einen lackartigen Anstrichfilm ergibt (siehe auch Beschichtungsmaterialien).
Beschichtungsstoffe, die aus Kaliwasserglas sowie kaliwasserglasbeständigen Pigmenten und Zusätzen von Hydrophobierungsmitteln unter Verwendung von maximal 5 Prozent Polymerdispersion als organischem Anteil hergestellt werden.
Pigmente die in einer Lackschicht einen vom Betrachtungswinkel abhängigen Farbeffekt bewirken. Als Effektpigmente werden eingesetzt:
Verdickung eines Lackes. Ursache: Nachquellen der Pigmente, chemische Reaktion oder Verdunsten der Lösemittel. Kann in der Regel durch Verdünnungszusatz aufgehoben werden. Ist die Lackfarbe dagegen bereits in einem Gelzustand übergegangen, ist von einer Verarbeitung Abstand zu nehmen.
Fähigkeit eines Körpers, nach Einwirkung einer ihn deformierenden Kraft die ursprüngliche Form wieder anzunehmen, insbesondere bei elastischen Werkstoffen im Fahrzeugbereich (weiche Kunststoffteile, Gummi). Hochwertige Lackmaterialien halten Dehnungsbeanspruchungen durch Vibration und Temperaturschwankungen aus, auch bei Metall- oder Holzlackierung.
In Brandschutzbeschichtungen enthaltene elastische Polymere, die beim Überschreiten einer definierbaren Grenztemperatur zunächst ihr Volumen durch Bildung einer isolierenden Kohlenstoffdämmschicht vergrößern. Bei weiterer Feuereinwirkung kommt eine zweite Reaktion in Gang, bei der eine harte, keramische Oberfläche entsteht. Ehemals für die Raumfahrt entwickelt, erhöht diese Materialgruppe den Entzündungsschutz von Holzbauten und Holzbauteilen erheblich.
Lackierverfahren für leitfähige Oberflächen (Metalle, metallisierte Kunststoffoberflächen). Der Lackfilm wird in einem Tauchbad aus einer wässrigen Lackdispersion durch die Wirkung von elektrischem Gleichstrom auf der Objektoberfläche abgeschieden. Bei der anodischen ETL (ATL) wird das Lackiergut als Anode geschaltet, bei der kathodischen ETL (KTL) ist das Lackiergut die Kathode im elektrischen Gleichstromkreis. Bei Stromfluss koaguliert die Lackdispersion, die ionisch stabilisierte Lackteilchen enthält, in der sauren Grenzschicht (ATL) oder basischen Grenzschicht (KTL) und bildet einen gut haftenden Lackfilm, der nach dem Aushärten bei 120 - 200°C hart und korrosionsbeständig ist. Alle Kraftfahrzeuge werden heute durch kathodische Elektrotauchlackierung grundiert.
Hilfsstoff bei der Herstellung von Emulsionen und Dispersionen, insbesondere für Anstrichemulsion benötigt. Mit einem Emulgator ist eine stabile Verteilung nicht mischbarer Stoffe ineinander möglich.
Zweiphasiges System aus zwei nicht mischbaren Flüssigkeiten, bei der feinste Tröpfchen einer Flüssigkeit in einer zweiten Flüssigkeit stabil verteilt sind. (Siehe auch: Dispersion)
Entfernung von fetthaltigen Bestandteilen von Oberflächen. Fett beeinträchtigt die Haftung des Lackaufbaus. Die Vorbehandlung der Flächen muss eine gründliche Entfettung einschließen.
Farbe ist im wissenschaftlichen Sprachgebrauch der durch das Auge vermittelte Sinneseindruck. In der Umgangssprache werden auch pigmentierte Anstrichstoffe insbesondere für den Bausektor und Malstoffe als Farben bezeichnet.
Als Farbmittel bezeichnet man die Gesamtheit der farbgebenden Stoffe, sowohl (lösliche) Farbstoffe als auch (unlösliche) Pigmente.
Fassadenfarben dienen der farblichen Gestaltung von verputzten Flächen aber auch von Beton oder Kalkstein. Verwendet werden wetterbeständige Dispersionsfarben oder Silicatfarben.
Der Festkörper eines Lackes oder einer Farbe ist derjenige Teil des Anstrichmaterials, der nach Entfernen aller flüchtigen Anteile (Verdunsten der Lösemittel unter festgelegten Prüfbedingungen) zurückbleibt, im wesentlichen Bindemittel und Pigmente.
Gibt an, wie viele nicht flüchtige Bestandteile (Bindemittel, Füllstoffe, Pigmente) in einem Beschichtungsmaterial enthalten sind. Je kleiner der Festkörperanteil, desto geringer fällt die Trockenschichtdicke aus.
Ausgangsprodukt für viele chemische Prozesse. Einsatz in wässriger Lösung: Formalin. Formaldehyd wird als Desinfektionsmittel und Konservierungsstoff verwendet. Harnstoff-Formaldehydharze sind Bindemittel für Spanplatten und Verschäumungsmittel. In Innenräumen kann Formaldehyd zu Beeinträchtigungen führen.
Dieser Begriff steht für die Zusammensetzung eines Beschichtungsstoffes. Also für die Art und Menge von Bindemittel, Pigmenten, Füllstoffen, Löse- oder Dispergiermitteln und Additiven. Durch Variation der Formulierung (siehe auch Rezeptur) lassen sich wesentliche Eigenschaften ändern.
Füllstoffe sind im Bindemittel unlösliche natürliche oder synthetische anorganische Stoffe die in Form feinteiliger Partikel als Rohstoffe für Lacke und Beschichtungsstoffe eingesetzt werden. Sie haben Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften der Lackfilme. Typische Füllstoffe sind Bariumsulfate, Kaoline, Talkum oder Kreiden.
Fungizide dienen der Vorbeugung und Bekämpfung von Pilzen. Fungizide werden überwiegend im Pflanzenschutz, aber auch bei Spezialfarben eingesetzt.
Als Glasübergangstemperatur (Tg) bezeichnet man die Temperatur, bei der amorphe oder teilkristalline Polymere vom festen Zustand in den flüssigen Zustand übergehen. Dabei tritt eine deutliche Änderung physikalischer Kenngrößen, z. B. der Härte und der Elastizität ein. Unterhalb der Tg ist ein Polymer glasartig und hart, oberhalb der Tg geht es in einen gummiartigen bis zähflüssigen Zustand über. Ursache ist das Einfrieren oder Auftauen der Brownschen Molekularbewegung längerer Kettensegmente (20-50 Kettenatome) der Polymerketten.
Glykole wie Ethylenglykol, Propylenglykol und insbesondere deren Ether werden als Lösemittel und Co-Löser in Lacken und wasserverdünnbaren Lacken eingesetzt.
Oxidativ trocknende Lackmaterialien können trotz eines Hautverhütungsmittels bei Sauerstoffzutritt eine Haut bilden. Beim Öffnen sollte der Dosendeckel nicht deformiert werden. Teilentleerte Dosen sollten sorgfältig und dicht verschlossen, die Dose kräftig geschüttelt und auf den Kopf gestellt werden. Halb gefüllte Dosen kann man in kleinere umfüllen, die Häute vorsichtig entfernen und den Lack filtrieren. Allerdings besteht die Gefahr von Farbtonabweichungen.
Lacke mit sehr hohem Festkörperanteil (> 70 Prozent).
Ausrüstung einer Oberfläche oder eines Werkstoffes mit wasserabweisenden Mitteln, dadurch wird der Wassertransport in den Untergrund gesenkt bis verhindert.
Serielle Beschichtung von industriell gefertigten Produkten, meist in Lackierstraßen. Zur weit verbreiteten Form der Industrielackierung gehört die Pulverbeschichtung.
Insektizide sind Pestizide, die gegen Insekten eingesetzt werden. Es ist zu unterscheiden zwischen natürlich vorkommenden Insektiziden wie Nikotin und synthetischen Insektiziden wie chlorierte Kohlenwasserstoffe.
Überlagerung von Lichtwellen; dabei entstehen farbliche Phänomene.
Isothiazolinone sind hydrierte Isothiazolderivate. Sie werden als Konservierungsmittel gegen Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) in wasserverdünnbaren Anstrichmitteln eingesetzt. Häufig eingesetzte Konservierungsmittel sind die Gemische CIT/MIT und MIT/BIT. Für die Kennzeichnung von Dispersionsfarben mit dem Blauen Engel dürfen Höchstwerte für CIT/MIT von 50 ppm und für MIT/BIT von 200 ppm nicht überschritten werden.
CIT: 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3-on
MIT: 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on
BIT: 1,2-Benzisothiazol-3-on
Kaliwasserglas (Kaliumsilicat) dient als Bindemittel für Silicatfarben, Dispersionssilicatfarben und Silicatputze. Es wird durch Zusammenschmelzen von Quarzsand und Kaliumcarabonat (Pottasche) hergestellt.
Kaoline sind Aluminiumsilicathydrate. Natürlicher Kaolin wird wegen seiner optimalen Eigenschaften bisweilen als Füllstoff in Dispersionsfarben, überwiegend aber als Füllstoff in Tauch- und Elektrotauch-Grundierungen eingesetzt.
Chemisch bezeichnen Kieselsäuren das Siliziumdioxid Si02. Der Begriff Kieselsäure verweist auf die synthetische Herkunft des Si02. Kieselsäuren dienen traditionell als Additiv zur Beeinflussung der Fließeigenschaften von Lacken und Farben. Si02 kann aber auch als verstärkender Füllstoff in der Polymermatrix einer Beschichtung eingelagert werden. Nanoskaliges Si02 ist transparent. Pyrogene Kieselsäuren bestehen aus Partikel-Aggregaten mit Größen zwischen 100 und 500 nm. Obwohl diese Stoffgruppe seit rund 60 Jahren bekannt und genutzt wird, zeigt sie auch heute noch innovatives Potenzial.
Ein Klarlack ist ein Beschichtungsstoff, der, auf einen Untergrund aufgetragen, eine transparente Beschichtung mit schützenden, dekorativen oder spezifisch technischen Eigenschaften ergibt. Er enthält keine Pigmente. In einem Beschichtungssystem schützt der Klarlack als oberste Schicht die darunterliegenden Schichten gegen mechanische Beschädigungen und Witterungseinflüsse.
Koagulation bedeutet Ausflockung, z. B. im Abwasser; auch: Zusammenballung von festen Inhaltstoffen.
Hilfsmittel zum Haltbarmachen verderblicher Güter. Wegen des hohen Wasseranteils ist der Einsatz von Konservierungsmitteln z. B. in Dispersionsfarben und Dispersionslacken (Topfkonservierer) notwendig.
Zerstörung von Metallen durch Rosten oder andere Einflüsse, deren Verhinderung eines der wesentlichsten Ziele der Lackierung ist. Besonders für den Schutz von Stahl gegen Rost wurden spezielle Rostschutzgrundierungen entwickelt.
Pigment, das in Grundbeschichtungen (Grundanstrichen) auf Metallen durch in der Regel chemische oder physikalisch-chemische Wirkung die Korrosion der Metalloberfläche hemmt oder verhindert.
Meistens durch ungeeignete Verdünnungsmittel oder durch Luft- oder Wassereinschlüsse im Lackfilm verursacht. Eine andere Form der Kraterbildung entsteht durch Silikon-Verunreinigungen der zu lackierenden Oberfläche.
Bei pigmentierten Lackschichten kann es zu Abbauerscheinungen der oberflächennahen Bindemittel kommen. Die dort vorhandenen Pigmentpartikel verlieren so ihren Verbund mit dem Film. Beim Abwischen einer solchen Oberfläche gewinnt man den Eindruck, es habe eine Kreideschicht vorgelegen.
Unter Verwendung von Kunstharz-Bindemittel hergestellte Lacke und Farben. Heute für den Maler- und Do-It-Yourself-Sektor allgemein üblich.
Kunststoffdispersionen sind eine feine Verteilung von Polymeren oder Kunstharzen in einer Flüssigkeit, meist Wasser. In handelsüblicher Form liegen sie als stabile kolloidale Systeme von milchig-weißem Aussehen vor. Sie werden auch manchmal als Kunststofflatex bezeichnet.
Kunststoffdispersionsfarbe ist ein aus Kunststoffdispersionen und Pigmenten hergestellter Anstrichstoff. Im täglichen Sprachgebrauch wird anstelle des Begriffes Kunststoffdispersionsfarbe meist der Begriff Dispersionsfarbe angewandt.
Lack ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von auf organischen Bindemitteln basierenden Beschichtungsstoffen. Je nach Art der organischen Bindemittel können Lacke Lösemittel und/oder Wasser enthalten oder frei von Lösemitteln sein. Weitere Bestandteile sind Pigmente, Füllstoffe und andere Zusätze (Additive). Aufgrund der unterschiedlichen Rezeptierungen ergeben sich transparente oder farbige Beschichtungsstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften für verschiedenste Anforderungen und Anwendungsgebiete (chemische Beständigkeit, Kratzfestigkeit, Abriebfestigkeit, Glanzgrad, Härte, Lichtechtheit, Wetterbeständigkeit u. a.). Lacke werden unterschiedlich bezeichnet: nach dem Bindemittel (zum Beispiel Alkydharzlack), nach dem Löse- oder Verdünnungsmittel (zum Beispiel Wasserlack), nach der Beschaffenheit (zum Beispiel Zweikomponenten-Reaktionslack), nach dem Glanzgrad (zum Beispiel Hochglanzlack), nach der Optik (zum Beispiel Effektlack), nach der Anwendung (zum Beispiel Vorlack), nach dem Verwendungsbereich (zum Beispiel Holzlack), nach der Art des zu beschichtenden Objekts (zum Beispiel Bootslack).
siehe Lackierung
siehe Additive
Aus Lacken werden durch manuelle Applikation (zum Beispiel Pinsel, Walze) oder z. B. Spritzapplikation (Hochdruck-, Niederdruck-, Airless-Spritzgeräte) Beschichtungen hergestellt, die als Lackierung bezeichnet werden. Mit solchen Lackierungen werden Oberflächen aus Holz, Metall, Kunststoff und mineralischen Untergründen beschichtet, um einen (dekorativen) Schutzüberzug gegenüber mechanischen Beanspruchungen und/oder Witterungseinflüssen u. a. zu erhalten.
Beschichtungsstoffe, die mehr oder weniger transparent sind. Der Untergrund bleibt dabei sichtbar, wird aber vor Wasser und Sonne geschützt.
Diese Werkstoffe werden auch Phasenwechselmaterialien (PCM) genannt. Werden Latentwärmespeicher erwärmt, so nehmen sie ab einer bestimmten Temperatur die Energie auf, indem sie ihren Aggregatzustand von fest zu flüssig ändern. Dabei erwärmt sich das Material nicht weiter. Bei Abkühlung verfestigt sich das PCM wieder, die gespeicherte Energie wird als Wärme abgegeben. Mikroverkapselte Parrafine dienen bereits in Sportkleidung oder Transportbehältern als Wärme- bzw. Kälteschutz.
Leinöl ist ein komplexes Gemisch von Glycerinestern überwiegend ungesättigter Fettsäuren. An Luft findet eine Autoxidation zu festen, polymeren Produkten (Linoxyn) statt. Linoxyn ist der wesentliche Bestandteil aller Ölfarbenanstriche. Erhitzt man Leinöl unter Luftabschluss in Aluminium-Apparaturen auf 250-300°C, so entsteht das zähflüssigere Leinöl-Standöl oder Dicköl. Anstriche mit diesen Ölen sind fester, elastischer und beständiger gegen Witterungs- und Temperaturunterschiede.
Um Feststoffe wie Bindemittel zu verflüssigen, werden sie in einem Lösemittel gelöst. Dabei verändert sich der gelöste Stoff nicht und erreicht nach dem Verdunsten des Lösemittels seine ursprüngliche Form wieder.
Eigenschaft eines Stoffes, sich in einem Lösemittel gleichmäßig zu verteilen.
Die Oberfläche von Lotosblättern besteht aus unzähligen Noppen im Abstand zwischen 10 bis 25 Mikrometern. Auf den 5 bis 20 Mikrometer hohen Noppen befinden sich winzige Wachskristalle. Diese Kombination aus Mikrostruktur und extremer Wasserabweisung führt dazu, dass Wassertropfen das Blatt nicht benetzen können. Sie laufen als kugelförmige Tropfen ab.
Hierunter sind alle Maßnahmen zur Erhaltung der natürlichen Qualität der Luft zu verstehen.
Die MAK-Werte-Liste ist eine Auflistung der maximalen Arbeitsplatzkonzentrationen vieler Stoffe. Solange die Konzentration eines Stoffes am Arbeitsplatz den vorgegebenen MAK-Wert nicht überschreitet, ist nach dem Stand der wissenschaftlichen Kenntnis eine Gesundheitsgefährdung nicht gegeben.
Merkblätter und Verarbeitungshinweise sind nach dem jeweiligen Stand der Technik erstellt. Sie gelten für den Normalfall und sollen beraten. Bei der Vielzahl der Verwendungszwecke und Arbeitsbedingungen können im Einzelfall jedoch abweichende Arbeitsverfahren zweckmäßig sein, was der Verarbeiter prüfen muss. Eine Haftung für etwaige Fehlergebnisse kann deshalb vom Lackhersteller nicht übernommen werden.
Beschichtungsstoffe, die Metalleffektpigmente v. a. Aluminium enthalten. Sie werden insbesondere in der Automobil- u. Industrielackierung als Decklacke eingesetzt. Um einen speziellen Effekt oder Farbton zu erzielen, können noch andere Effektpigmente und/oder Buntpigmente zugemischt werden. Metalleffektlacke werden nahezu ausschließlich als Basislacke eingesetzt.
Einzelmoleküle, die durch chemische Reaktion zu Großmolekülen zusammengefügt werden können, den Polymeren. Gleiche Moleküle ergeben Homopolymere, verschiedenartige Mischpolymere.
Beschichtungsstoff, bei dem das Dispersionsbindemittel mit nanoskaligen Partikeln verstärkt wird. Dadurch vernetzt die Beschichtung und wird u.a. härter und weniger thermoplastisch.
Ein Nanometer bezeichnet eine Strecke von der Länge eines milliardstel Meters, also 0,000000001 Meter. Ein Nanometer entspricht etwa dem Durchmesser eines einfachen Moleküls aus zehn Atomen. Ein Atom hat einen Durchmesser von 0,1 bis 0,4 Nanometern.
Werkstoffe mit Partikelgrößen unter 100 Nanometern.
Gruppenbegriff für Technologien, die auf nanoskaligen Strukturen oder Materialien basieren.
Zwei- oder dreidimensionale Verbindung von Polymerketten. Je enger das Netzwerk, desto beständiger ist das Polymer gegen mechanische oder chemische Beanspruchungen, wird aber auch härter und damit spröder.
Unter Nitroverdünnung sind Lösemittelgemische für Nitrolacke zu verstehen. In der Regel bestehen Nitroverdünnungen aus Kohlenwasserstoffen und Estern; sie sind feuergefährlich und teilweise gesundheitsschädlich.
Produktbezeichnung eines Hybridpolymers aus anorganischen und organischen Bestandteilen. Die anorganischen Silikat-Bestandteile sorgen für Abriebfestigkeit, die organischen Polymere machen das Ormocer flexibel. Das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg stellt aus Ormoceren maßgeschneiderte Werkstoffe her. Bislang beschichtete man damit vor allem Kunststoffgläser, um sie kratzfest zu machen. Daneben werden dünnschichtige Korrosionsschutzbeschichtungen mit Ormoceren realisiert. Seit jüngstem können Ormocere auch in dreidimensionaler Form genutzt werden, beispielsweise für Zahnplomben.
Der beim Spritzlackieren verursachte Materialverlust durch Vorbeispritzen des Lacks.
Erfolgt vor allem bei Alkydharzlacken. Nach dem Verdunsten des Lösemittels rücken die Bindemittelmoleküle näher zusammen und beginnen unter Licht und Wärme Sauerstoff einzulagern. Dabei findet die Vernetzung der einzelnen Molekülketten des Bindemittels statt, die Schicht härtet aus.
Die Ökotoxikologie befasst sich mit den Auswirkungen von Schadstoffen auf Ökosysteme.
Fällt Licht mit Wellenlängen unter 390 Nanometern auf die maximal 25 Nanometer großen, nanoskaligen Titandioxidpigmente, dann werden Elektronen im Pigment energetisch angeregt. Diese verwandeln Sauerstoff an der Oberfläche in hoch reaktive Peroxid-Radikale, die dann dort anlagernde organische Verbindungen zersetzen. Photokatalytisch aktive Farben können Gerüche und organische Schadstoffe abbauen.
Nach Verdunsten der Lösemittel fließen die gelösten Bindemittelteilchen zusammen und bilden den Beschichtungsfilm. Durch diese Filmbildung wird keine stoffliche Veränderung bewirkt, so dass derartig getrocknete Beschichtungen grundsätzlich (durch ein geeignetes Lösemittel) wieder anlösbar sind, im Gegensatz zu den Reaktionsharzen, bei denen eine chemische Reaktion erfolgt, welche die Moleküle chemisch fest miteinander verbindet, so dass diese Beschichtungen nicht wieder anlösbar sind. Bei der physikalischen Trocknung von Wasserlacken, die als Bindemittel Polymerdispersionen enthalten, fließen die hochmolekularen Polymerteilchen nach dem Verdunsten des Wassers zusammen und bilden die Beschichtung.
Pigmente sind im Gegensatz zu Farbstoffen unlöslich und werden in Lacken und Farben, aber auch zum Einfärben von Kunststoffprodukten eingesetzt.
Reinigungsmittel aus organischen Lösemittelgemischen mit wasseremulgierenden Substanzen. Pinselreiniger können abwasserschädigend sein.
Lack- und Kunststoff-Rohstoffe, die durch Veresterung von Polycarbonsäuren mit Polyalkoholen entstehen.
Härter für Zwei-Komponentenlacke.
Polymere sind Riesenmoleküle, die durch chemische Verbindungen einzelner Moleküle entstehen. Beispiel: Polyvinylchlorid, Polystyrol. (Vgl. auch Monomere)
Chemische Zusammenlagerung mehrerer Moleküle eines ungesättigten Stoffes zu einer großmolekularen Verbindung. Bei Zusammenlagerung gleicher Stoffe: (Homo-)Polymerisation. Bei verschiedenartigen Ausgangsstoffen: Mischpolymerisation.
Von einer Matrix spricht man, wenn eine Struktur weitere Stoffe einbindet. Die Polymermatrix einer Beschichtung wird auch Bindemittel genannt und umhüllt Pigmente sowie Füllstoffe.
Zweikomponenten-Reaktionslack. Polyurethanlacke sind gut haftende, hartelastische und chemikalienbeständige Anstrichmaterialien.
Baustoffe verfügen über mehr oder weniger poröse Strukturen. Poren sind verantwortlich für das kapillare Saugen, bei dem Wasser weit in den Baustoff transportiert wird. Die Porosität lässt sich durch Beschichtungen herabsetzen oder durch innere (Siliconharzfarben) oder äußere Hydrophobierung.
Pulverförmiger, lösemittelfreier Beschichtungsstoff, der nach dem Schmelzen und Aushärten durch Wärmeeinwirkung eine Beschichtung ergibt. Pulverlacke werden durch elektrostatisches oder triboelektrisches Spritzen auf Werkstücke und/oder Bauteile appliziert.
Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V., früher (Reichs-) Ausschuss für Lieferbedingungen und Gütesicherung beim Deutschen Normenausschuss (DNA). RAL prüft und überwacht die Vergabe-Kriterien für den "Blauen Engel" bzw. schließt mit dem Produzenten einen Zeichennutzungsvertrag. Neben zahlreichen Begriffs- und Qualitätsbestimmungen für Anstrichstoffe ist für den Lackhersteller und -verbraucher die Normung einer beschränkten Auswahl stets gleichbleibender Farben, niedergelegt im Farbregister RAL 840 HR, von besonderer Bedeutung.
Bei zweikomponentigen Beschichtungsstoffen (Epoxidharze, Polyurethane) reagieren Härter und der so genannte Stammlack miteinander zu langen und vernetzten Bindemittelmolekülen. Das Ergebnis sind stark beanspruchbare Beschichtungen.
Ein Reaktivverdünner ist ein Verdünnungsmittel, das beim Härtungsprozess der Beschichtungen Bestandteil des Bindemittels wird.
Den Reflow-Effekt beobachtet man bei so genannten selbstheilenden Lacken. Verletzungen im Lack werden dabei nicht durch extreme Härte vermieden, sondern zunächst in Kauf genommen. Durch den Einfluss von Wärme fließen entstandene Kratzer aber wieder zu.
Die Rezeptur dokumentiert alle Inhaltsstoffe eines Beschichtungsstoffes, deren Mengenverhältnisse und produktionstechnische Anweisungen. Auch Formulierung genannt, ist die Rezeptur der Schlüssel zum Lack.
Rheologische Additive setzt man ein, um während der Herstellung, der Applikation und der Filmbildung auf Konsistenz, Viskosität und Fließverhalten einwirken zu können.
Der Schellack ist das ein natürliches Harz tierischen Ursprungs. Er wird aus Lac, dem Sekret der weiblichen Lackschildläuse gewonnen.
kein Eintrag
Silicatfarben gehören zu den Beschichtungsstoffen aus anorganischen Bindemitteln. Dabei fungiert kieselsaures Wasserglas (Kaliwasserglas, Kalisilicat) als Bindemittel für Silicatfarben, die je nach Rezeptur als Zweikomponentensystem oder als Einkomponentenfarbe oder Dispersionssilicatfarbe hergestellt und verwendet werden.
Kunststoffe, denen ein Silizium-Sauerstoffgerüst zugrundeliegt. Silicone und siliconhaltige Stoffe werden technisch und chemisch vielfältig eingesetzt. Neben industriellen Anwendungen interessieren im Bereich der Bautenanstrichmittel wäßrige Dispersionen von Siliconharzen (Silicon-Emulsionen) zur Hydrophobierung von Mauerwerk, Silicon-Antischaummittel, Silicon-Dichtstoffe und -Dichtprofile. Bei Silicon-Dichtprofilen ist Vorsicht geboten, da sie die Anwendung von Anstrichmaterialien stark einschränken.
Siliconharzfarben enthalten als Bindemittel Siliconharzemulsionen, evt. in Kombination mit Kunstharzdispersionen. Der Siliconharzanteil verleiht den Beschichtungsstoffen eine wasserabweisende Wirkung bei geringem Widerstand gegen Wasserdampfdiffusion.
Die Sol-Gel-Technologie ist ein Verfahren, mit dem sich extrem dünne, stark haftende Schichten herstellen lassen. Das Sol ist in diesem Fall ein Lösemittel-Wasser-Gemisch, das Feststoffteilchen im Nanomaßstab enthält. Beim Gelieren wird das Lösemittel-Wasser-Gemisch verdampft, so dass sich die Partikel einander nähern und schließlich miteinander verbinden. Das so entstandene Gel bildet durch weiteres Erhitzen stärkere Quervernetzungen aus, die, einmal abgekühlt, nur sehr schwer aufzubrechen sind.
Abfälle, deren ordnungsgemäße Behandlung weitergehender Vorkehrungen oder einer größeren Umsicht bedarf, als dies für die Behandlung von Hausmüll erforderlich ist.
Zweikomponenten-Lacke bestehen aus einem Stammlack, der das Bindemittel, Pigmente und Füllstoffe enthält, und dem Härter. Erst durch Vermischen der beiden Komponenten kurz vor der Verarbeitung entsteht der Beschichtungsstoff.
Stand der Technik ist in der Umweltdiskussion und der Rechtsprechung ein definierter Begriff, der als Maßstab für Genehmigungsverfahren dient.
Stand der Technik ist der auf den einschlägigen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen, deren Funktionstüchtigkeit erprobt und erwiesen ist. Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind insbesondere vergleichbare Verfahren, Einrichtungen und Betriebsweisen heranzuziehen.
Sammelname für Beschichtungsstoffe, deren Aushärtung zu einem festen Film durch energiereiche Strahlen, z. B.. UV-Strahlen aktiviert werden kann.
Styrol (Vinylbenzol) wird als Co-Monomerbaustein zur Herstellung von Polymeren (Filmbildnern) verwendet.
Extrem wasserabweisende Oberfläche, bei der auftreffende Wassertropfen den Untergrund kaum benetzen können.
Aufschlämmung fester Stoffe in Flüssigkeiten, z. B. Pigmente, feste Filmbildner etc. in Lösemitteln oder Wasser.
Synthese ist die künstliche Herstellung eines Stoffes, z.B. von Kunstharz aus verschiedenen Bestandteilen durch chemische Reaktionen.
Talkum wird in Beschichtungsstoffen als Füllstoff verwendet. Seine leichte Alkalität (pH-Wert 8-9,5) passiviert und schützt vor Korrosion.
Tenside sind waschaktive Substanzen, die die Oberflächenspannung des Wassers deutlich herabsetzen und so die Schmutzlösung fördern. Tenside werden eingesetzt in Wasch- und Reinigungsmitteln, aber auch in Dispersionsfarben und Dispersionslacken.
Terpene sind flüchtige natürliche Bestandteile der Harze von Koniferen, besonders der Pinius-Arten (Fichten- und Kiefernholz etc.). Diese Harze werden oft als Bindemittel in so genannten Bio-Anstrichstoffen eingesetzt.
Unter Terpentinersatz ist ein Lösemittel für Lacke zu verstehen. Terpentinersatz ist zusammengesetzt aus Benzinen und aromatischen Verbindungen.
Öle unterschiedlicher Zusammensetzung, die aus Holz gewonnen werden.
Aliphatische Kohlenwasserstoffe sind heute bei Bautenlacken in fast allen Fällen an die Stelle des Terpentinöls getreten. Hierbei bedeutet das Wort "Test" in der Bezeichnung Testbenzin, dass das aus Erdöl gewonnene Material darauf getestet ist, dass der Flammpunkt über 21°C und der Siedebereich zwischen 130 und 220°C liegen.
Polymere, die durch Wärmezufuhr verformbar sind und nach dem Erkalten diese Form behalten, nennt man thermoplastisch. Bei den Beschichtungen trifft dies vor allem auf Dispersionslacke und –farben zu, die bei Erwärmung erweichen.
Titandioxid ist das bedeutendste Weißpigment für die Herstellung von Lacken und Farben.
Stoffe, die das Schimmeln und Faulen von Dispersionsfarben und Dispersionslacken im Gebinde verhindern.
Unter Topfzeit versteht man die Dauer der Verarbeitungsmöglichkeit von Zweikomponenten-Materialien nach ihrer Vermischung mit dem Härter. Meist zeigt sich das Ende der Topfzeit durch deutlichen Viskositätsanstieg, der eine weitere Verarbeitung verhindert.
Unter Toxizität ist die Giftigkeit eines Stoffes zu verstehen. Es wird unterschieden zwischen akuter, subakuter, subchronischer sowie chronischer Toxizität.
Als Umgriff bezeichnet man einen Effekt bei der Beschichtung von Objekten durch elektrostatisches Spritzen oder durch Elektrotauchlackierung, durch den auch schwer zugängige Bereiche der zu lackierenden Oberfläche durch die Lackteilchen erreicht werden. Ursache ist die Isolierung der Oberfläche durch den aufgetragenen Lack. Dadurch verschieben sich die elektrischen Feldlinien zu den noch nicht beschichteten leitfähigen Bereichen der Oberfläche. Diesem elektrischen Feld folgen die Lackteilchen.
Pigmente, die transparent sind, aber energiereiches UV-Licht aus dem nicht sichtbaren Spektrum ausfiltern oder absorbieren.
Gewollte Vernetzung von Bindemitteln unter energiereichem UV-Licht. UV-Härtung läuft extrem ab und wird u.a. bei der Möbelherstellung genutzt.
Als Verdünner für Lacke und Farben werden vielfach Lösemittel eingesetzt. Verdünner für Bautenlacke sind in der Regel aliphatische Kohlenwasserstoffe.
Sie bezeichnen die Dauer des Verdunstungsvorgangs bei einem Löse- oder Verdünnungsmittel. Maßeinheit ist die Verdunstungszahl.
Als Verlauf bezeichnet man die Eigenschaft eines flüssigen Beschichtungsstoffs, die durch die Applikation bedingten Unebenheiten in der Filmoberfläche selbstständig auszugleichen (z. B. keine Streifenbildung durch Borsten bei Pinselapplikationen).
Verlaufsmittel sind Substanzen, die die Viskosität und/oder die Oberflächenspannung von Flüssiglacken erniedrigen und so gleichmäßig verlaufende Filme ermöglichen. Bei Pulverlacken erniedrigen Verlaufsmittel zudem die Schmelzviskosität und die Glasübergangstemperatur und wirken entlüftend.
Vernetzung nennt man die Reaktion zwischen Bindemittel und Härter, bei der aus den gelösten oder dispergierten Polymeren dreidimensionale unlösliche Polymernetzwerke entstehen. Die Vernetzung wird durch Katalysatoren, Wärme oder energiereiche Strahlung beschleunigt.
Zähigkeitsgrad einer Flüssigkeit. Zähflüssige Lacke bezeichnet man als hochviskos, dünnflüssige Lacke als niedrigviskos.
Abkürzung für „Volatile organic compound“. VOC bezeichnet flüchtige organische Verbindungen, also die klassischen Lösemittel, aber auch Weichmacher. Der Anteil von VOC in Beschichtungsstoffen wird durch EU-Richtlinien stark begrenzt.
Dieser Wert gibt bezogen auf den applikationsfähigen Zustand eines Lackes die Menge an flüchtigen Anteilen an. Zu diesen flüchtigen organischen Stoffen zählen insbesondere Lösemittel wie z. B.. Alkohole, Aromaten, Terpene, Acetate, Ketone mit einem Siedepunkt von max. 250°C. Der VOC-Wert berechnet sich nach folgender Formel:
VOC (g/l) = [Masse flüchtiger Anteile (in g) - Wasser (g)] / [Volumen Lack (l) - Volumen Wasser (l)]
Im Sinne der Umwelt-/ Gesundheitsverträglichkeit und Arbeitssicherheit (gerade für Do-it-yourself-Anwender) steht die Reduktion des VOC-Gehaltes von Anstrichmitteln mit im Vordergrund der Forschung. Die Einführung des Blauen Engels für schadstoffarme Lacke führte zur Entwicklung völlig neuartiger Systeme auf Wasserbasis. Seit der Einführung wasserbasierter Produkte Anfang der 80er Jahre decken wasserverdünnbare Lacke heute ca. 70% des Heimwerkerbedarfes ab.
Bezeichnet die Durchlässigkeit von Baustoffen oder Beschichtungen für dampfförmiges Wasser. Eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit ermöglicht die Rücktrocknung beschichteter Untergründe, während die Beschichtung vor flüssigem Wasser schützt.
Wasserlacke sind Lacke, bei deren Herstellung und Applikation Wasser als Dispergier- und Verdünnungsmittel verwendet wird. Für Wasserlacke im Bautenlackbereich kann der Blaue Engel des Umweltbundesamtes vergeben werden, wenn ihr Lösemittel-Gehalt unter 10% liegt. Wasserlacke für den industriellen Einsatz können als physikalisch trocknende, als oxidativ trocknende oder thermisch vernetzende Lacke und auch als Zweikomponenten-Lacke formuliert werden.
Weichmacher sind flüssige oder feste organische Substanzen, die ohne chemische Reaktion mit polymeren Stoffen in Wechselwirkung treten und dadurch ein erhöhtes Formänderungsvermögen des Gesamtsystems ermöglichen.
Xylole (Dimethylbenzole) sind neben Toluol die wichtigsten aromatischen Kohlenwasserstoff-Lösemittel z. B. für Beschichtungsstoffe.
Basisch reagierendes Korrosionsschutzpigment. Früher vielfach in Washprimern, aber auch in Korrosionsschutzgrundfarben eingesetzt. Für Bautenanstriche nicht gebräuchlich.
Zweikomponentenlacke sind Beschichtungsstoffe, bei denen die chemische Reaktion, die zur Härtung führt, so schnell verläuft, dass der Härter separat geliefert und erst unmittelbar vor der Verarbeitung mit dem so genannten Stammlack vermischt wird. Härter für Zweikomponentenlacke sind meist Polyisocyanate die mit dem Stammlack zu sehr beständigen Polyurethanlacken vernetzen.